Die Beiträge dieses Kapitels zeigen Ihnen Hintergründe auf und bietet Handlungsempfehlungen für einen kostenbewussten, sicheren Transport Ihrer Objekte. Denn der beste Ankäufer befindet sich meist nicht um die Ecke.
Zwar kann es in manchen Konstellationen sinnvoll sein, direkt zum Ankäufer zu fahren. Zum Beispiel bei lokaler Nähe oder grundsätzlichem Interesse an persönlicher Abwicklung. Oder wenn man seine Wertgegenstände bei bestem Willen nicht aus der Hand geben mag.
Ansonsten kommt man um den Transport seiner Wertgegenstände durch andere nicht herum, wenn man an wirklich guten Ergebnissen interessiert ist. Die gute Nachricht: Das Ganze ist ein absolut normaler Vorgang und eine sehr sichere Angelegenheit - sofern man einige wichtige Aspekte berücksichtigt. Details finden Sie unter „Sicheres Verschicken" sowie in den Downloads.
Wie geht das mit dem Verschicken? Welche Möglichkeiten habe ich?
Grundsätzlich gilt es, „normalen“ Versand durch die bekannten Paketdienstleister (DHL / DPD / UPS et cetera) von Werttransporten zu unterscheiden.
Nach welchen Kriterien wähle ich die passende Variante aus? (Stand: 2021)
Wesentlich bei der Auswahl sind der eigene Anspruch an die Sicherheit der Sendung und vor allen Dingen deren Wert. Hintergrund: Einige der Paketdienstleister (Hermes / GLS) versichern den Transport von Edelmetallen und Schmuck überhaupt nicht. Und bei denen, die einen solchen Transport anbieten, beschränkt sich die versicherte Summe auf 500 Euro (DHL), 510 Euro (UPS) oder auf 520 Euro (DPD).
Und das pro Tag und Empfänger. Mehr geht nicht. Es geht sogar noch weiter: Sofern der Wert höher ist als 500/510/520 Euro, oder man am selben Tag mehrere Pakete an denselben Empfänger schickt, entfällt der Versicherungsschutz komplett! Das heißt, dass noch nicht einmal 500/510/520 Euro versichert wären! Konsequenz bei Verlust: Null Euro Ersatz! Wenn man also einen Gegenwert von zum Beispiel 1.000 Euro hat, dann müsste man die Summe irgendwie aufteilen.
Was ist der Vorteil des Werttransports?
Bei den (raren) Werttransporteuren, die diesen Service auch für Privatpersonen anbieten, kann man die Versicherungssumme (preislich gestaffelt) bis zu mehreren Hunderttausend Euro veranschlagen und somit alles in einer Sendung voll versichert verbringen. Und das ist nicht wirklich teuer. Außerdem werden die Objekte immer abgeholt.
Man muss im Einzelfall schauen, wie viel die Objekte jeweils wert sind und wie man da am besten vorgeht. Ich kann Ihnen ein, zwei Werttransporteure empfehlen, mit denen ich zusammenarbeite.
Es gibt nur eine Hand voll Anbieter, welche auch für private Zwecke zu guten Konditionen transportieren. Es sind letztlich auf Werttransporte spezialisierte und zertifizierte Kurierdienste, die spezielle Versicherungsbedingungen erfüllen. Reine Kurierdienste scheiden aus, da sie für diese Belange zu teuer sind beziehungsweise den versicherten Werttransport für Valoren schlichtweg nicht anbieten.
Sind Wertbriefe eine gute Alternative? (Stand: 2021)
Wertbriefe (auch „Wert National“) sind ein Angebot der Deutschen Post AG. Um es vorweg zu nehmen: Ich halte Pakete für deutlich angemessener. Das liegt vor allem an der Art der Verpackung. Die ist einfach sicherer. Denn der Wertbrief basiert auf Umschlägen. Und die könnten gegebenenfalls durch Förderbänder beschädigt werden, was bei Paketen eher weniger der Fall ist. Und je nach Material (zum Beispiel Silber oder Zinn) können sie schnell zu klein sein.
Außerdem sind die Kosten im Vergleich zum Paket am Ende in Relation zum Mehrwert eher hoch. Eine sinnvolle Variante kostet immerhin 9,50 Euro bei einem versicherten Gegenwert von 500 Euro. Das ist auch der Maximalbetrag der Versicherungsdeckung. Alles darüber hinaus führt zu denselben Herausforderungen wie bei den Paketen.
Was ist von Einschreiben zu halten?
Nichts, denn die Haftung der Paketdienstleister für Edelmetalle ist ausgeschlossen.
Wer trägt die Kosten des Verschickens? (Versand oder/und Werttransport)
Das Verschicken wird von einigen der Ankäufer bezahlt. Ansonsten muss man diesen selbst tragen. Manche Ankäufer bieten Varianten, bei denen sowohl Versand- als auch Werttransport (dieser bis zu einer gewissen Höhe - oft 1.000 oder 2.500 Euro) abgedeckt sind, einige nur eine der Optionen. Wichtig: Falls es nicht zu einem Ankauf kommen sollte oder (bei Ankauf einiger Objekte) wertarme Stücke zurückgeschickt werden, zahlt meist der Kunde die Kosten des Rückversands.
Beim klassischen Versand findet sich hierbei die Variante, dass vorfrankierte Paketscheine / Versand-Etiketten / Versandlabel (= alles identische Bezeichnungen) zugeschickt oder zum Selbstausdrucken am PC bereitgestellt werden. Manche Ankäufer operieren auch mit „Retourenscheinen“, wie man sie vom Versandhandel kennt, um kostenfrei seine Online-Einkäufe zurück zu schicken - in diesem Fall nur umgekehrt. Diese werden Ihnen als Kunde entweder zugeschickt oder Sie können sich diese selbst ausdrucken.
Wie hoch beziffern sich die Kosten?
A) Versand
Paketdienstleister verlangen ohne Abholung circa 7,50 Euro (Online: 5,50 Euro) für den Transport (Versicherungssumme maximal 500 Euro). Abhängig davon, ob man via Internet oder in einer Filiale frankiert. Etwaige Abholungskosten schlagen mit circa 3,00 Euro zu Buche.
B) Werttransport
Die Tarife beinhalten den Transport innerhalb Deutschlands, gegebenenfalls auch in andere Länder (meist der EU). Sie sind nach Versicherungssummen gestaffelt - sehr oft von 2.500 bis 25.000 Euro. Ein Werttransport innerhalb Deutschlands mit einer Versicherungssumme (VS) bis 2.500 Euro kostet circa 28 Euro. (25.000 Euro zum Beispiel circa 100 Euro; dazwischen gestaffelt).
Ab welcher Summe empfehlen Sie einen Werttransport?
Ganz klar: Ab circa 1.000 Euro Gegenwert, falls der (ansonsten sehr gute) Ankäufer diesen nicht selbst zahlt. Je nach Aufteilbarkeit der Objekte. Zwei Postpakete sind mit je 500 Euro versichert, falls man sie nicht an einem Tag an denselben Ankäufer schickt. Es müsste da also das Material gesplittet werden. Die zwei Pakete kosten zum Beispiel bei DHL (abhängig von Online-Frankierung oder vor Ort in der Filiale des Versandunternehmens) maximal 14,98 Euro.
Drei - also alles, was über 1.000 Euro hinausgeht - würden 22,47 Euro kosten und müssten an drei Tagen verschickt werden. Der sicherere Werttransport schlägt da zum Beispiel mit 27,37 Euro einmalig zu Buche und ist daher ab circa 1.000 Euro zu bevorzugen. Alles andere wird zu kompliziert. Zudem ist der Werttransport sicherer.
Wie soll ich meine Objekte verpacken?
Kann ich mir Verpackungs- oder Versandmaterialien von den Ankäufern zuschicken lassen?
A) Versand
Manche Ankäufer verschicken Versendematerial (besondere Umschläge / „Versandtaschen“/ Boxen). Versiegeln und verplomben mitunter, um eventuellen Missbrauch nachweisbar zu machen beziehungsweise
zu verhindern. Ich persönlich halte davon wenig. Es wirkt zwar bequem und lockt dadurch viele Kunden an. Aber es ist zum einen eingepreist, das heißt es gibt keinen monetären
Vorteil. Zum anderen sind manche der Empfehlungen schlicht gefährdend (Umschläge), da nicht affin zu den Verarbeitungsmaschinen / Förderbändern der Versendeunternehmen.
B) Werttransport
Hier erfolgt der Transport immer über ein sogenanntes „Safe(ty)bag / Safepac / Sicherheitsmailbag“, manchmal auch über eine festere „Safebox“. Jeder Transporteur hat da verschiedene
Bezeichnungen. Dieses wird entweder bei Beauftragung an Sie zugeschickt oder der Abholfahrer bringt eines oder mehrere mit - je nach Volumen. Das erfordert mitunter eine Vorlaufzeit von
einem Tag. Details zur Handhabung im Artikel „Ablauf Verschicken".
Welche Formulare/Unterlagen brauche ich beim Ankauf?
Zum Verschicken an einen Ankäufer (egal, ob Versand oder Werttransport) benötigen Sie ein Edelmetall-Begleitschreiben (EM-BS) als Einlieferungsbeleg. Dieses ist wichtig zur rechtlichen Absicherung. Es beinhaltet eine Erklärung Ihrerseits an Eides statt.
Vergleich.org (2021, 22.10.). Goldankauf vergleich 2021. Vergleich.org.
https://www.vergleich.org/goldankauf/
[…] „Das Schreiben enthält eine Erklärung, in der steht, dass alle Gegenstände ausnahmslos frei von Rechten Dritter sind, es sich also um Ihr uneingeschränktes Eigentum handelt. Diese volle Verfügungsberechtigung versichert, dass die Goldbestände aus keiner strafbaren Handlung kommen. Eine Nichtbeachtung des Begleitschreibens führt zur bedingungslosen Nichtigkeit des Kaufvertrages.“ […]
Was ist noch zu bedenken?
Nicht alle EM-BS bieten denselben Inhalt. Wichtig ist, ob Vermerke möglich sind. Da nicht nur die Rechtssicherheit dokumentiert werden sollte, sondern auch angegeben werden kann, wie man denn benachrichtigt werden will beziehungsweise ob es eine Rückmeldung bei Materialunklarheiten (Ankaufsprozess / Erstbegutachtung)gibt. Das ist nicht bei jedem Ankäufer vorgesehen.
Sofern das auf dem EM-BS nicht direkt möglich ist empfehle ich, dies in einem separaten Vermerk / Papier mit der Aufforderung um unbedingte Rückmeldung vor Einschmelzung / Verwertung zu notieren.
Wie bekomme ich ein EM-BS?
Die Begleitschreiben-Anforderung ist verschieden. Hierzu besteht bei einigen der Ankäufer die Möglichkeit, dieses online zu bearbeiten und auszudrucken - teilweise mit Versand an die eigene Mailadresse - und per Post mit zu verschicken. Formate: PDF / WORD. Manche Ankäufer bieten die Möglichkeit, es zusammen mit den beim Edelmetall-Rechner eingegebenen Werten direkt an den Ankäufer zu senden.
Einige der Unternehmen versendet das Anschreiben auf Anfrage auch per Post. Sie können aber auch eines von mir zugeleitet bekommen (vergleiche „Downloads - Edelmetallbegleitschreiben").
Kann ich meine Sendung zu Hause abholen lassen? (Versand und Werttransport)
Ja. Beim Werttransport ist dies ohnehin der Fall und im Preis inbegriffen.
Kann ich mir meine Sendung auch im Büro oder bei anderen Personen abholen lassen?
Grundsätzlich ist dies bei allen Verschick-Varianten möglich - manchmal jedoch gegen Aufpreis.
Wer beauftragt die Abholung? (Versand und Werttransport)
Bei der Abholung übernehmen meist Sie die Mitteilung an den Transporteur, wann genau und wo die Sendung abzuholen ist. Dabei ist zu bedenken, dass enge Zeitfenster fast immer mit Mehrkosten einhergehen.
Manchmal koordiniert auch der Ankäufer den Prozess. Das ist davon abhängig, ob dieser (bei höheren Werten, oft ab 1.000 oder 2.500 Euro) die Transportkosten übernimmt und Ihnen zum Beispiel ein Safebag durch den Werttransporteur zuschicken lässt. Hierzu übermittelt er dem Transporteur Kontaktdaten und fragt eventuell Terminwünsche und Abholadresse an.
Wie wird meine Sendung beim Ankäufer zugestellt / quittiert?
Dies geschieht bei allen Varianten gegen Quittierung durch einen Empfänger beim ankaufenden Unternehmen. Man kann gegen Aufpreis auch eine persönliche Zustellung (= namentlich genannter Mitarbeiter) oder / und eine persönliche Zustellung gegen Legitimations-/ Identprüfung (= Personalausweis-Vorlage) vereinbaren. Bei DHL kostet die persönliche Zustellung zum Beispiel 1,49 Euro, die Identprüfung 2,99 Euro + Mehrwertsteuer (beim Werttransport deutlich teurer).
Wie lange dauert eine Zustellung?
DHL und DPD stellen ein bis drei Werktage (Montag-Samstag) nach Übergabe Ihre Sendung zu, Werttransporteure meist am nächsten Banktag (Montag-Freitag).
Wie kann ich meine Bestellung verfolgen?
Eine Sendungsverfolgung sollte lückenlos abgedeckt sein und ist in der Regel Standard.
Werde ich über den Tag und die Uhrzeit der Zustellung beim Ankäufer informiert?
Eine gesonderte Benachrichtigung seitens des Zustellers erfolgt nicht. Ein Werttransporteur bietet dies jedoch kostenfrei an. Aber Sie sind im Rahmen der Sendungsverfolgung immer auf dem aktuellen Stand.
Normalerweise kann man dem Prozess des Verschickens vertrauen. Vertrauen ist gut - eine sinnvolle Absicherung jedoch besser. Klar ist - ein Problem taucht zwar nur sehr selten auf. Die Verlustrate bei Paketdienstleistern liegt bei 0,01 % (Werttransport: noch geringer). Das sind 1:10.000. Von 10.000 Paketen verschwindet also eines. Aber wenn das Ihres sein sollte, dann gibt es ein Problem! Es macht daher Sinn, so sicherheitsorientiert wie möglich vorgehen.
Das betrifft auch die Auswahl eines vertrauenswürdigen Ankäufers. Eine „Objekt-zurück-Garantie“ geben ohnehin alle „normalen“ Ankäufer. Da sind Sie auf der sicheren Seite. Einige der Ankäufer zahlen auch Versand oder Werttransport. Aber diese Varianten sind nicht immer stimmig. Elementar ist daher, dass Sie beim Verschicken selbst eine sichere Variante wählen.
Das Wichtigste ist nachzuweisen, was und mit welchem Wert man denn nun verschickt hat. Und keine Unterversicherung zuzulassen. Das heißt, den vermutlichen Höchst-Gegenwert seiner Objekte durch die gewählte Versicherung des Verschickens auch wirklich zu decken. Aber genau hier passieren häufig Fehler. Und leider ist nicht allen Angaben zu trauen, die am Markt so kursieren. Denn da gibt es mitunter hanebüchene Aussagen.
Wer trägt die Folgen in einem solchen Fall der Unterversicherung?
Im Zweifel der Kunde = Sie. Daher diese Situation bitte mit einkalkulieren. Ich mag das als Berater nicht verantworten. Daher werde ich Sie während der Beratung explizit darauf hinweisen und mir das von Ihnen gegebenenfalls auch unterschreiben lassen. Denn die Verantwortung einer Unterversicherung trage ich nicht.
Wichtig ist zunächst, ausschließlich versicherungsfähige Ware zu versenden. Denn hier gibt es Ausnahmen, die nicht gedeckt sind (zum Beispiel Sammlermünzen). Hinzu kommen die Anforderungen an eine angemessene Verpackung.
Und erst wenn man den ungefähren Wert seiner Objekte kennt kann man entscheiden, welchen Weg des Verschickens man einschlägt. Hierzu zählt zunächst eine Echtheitsprüfung der Objekte. Vor allen Dingen aber auch die Vorab-Preisanfrage bei Ankäufern oder Juwelieren vor Ort mit klarem Wert je Objekt. Dann schlägt man noch circa 50 % auf den Wert drauf (da man auf diesen Mehrerlös hoffen kann) und man erhält den ungefähren Versicherungswert.
Wichtig ist natürlich, dass man den Versicherungswert auch irgendwie nachweisen kann. Hierfür ist es immer von Vorteil, einen Kaufbeleg, ein Zertifikat oder ein Gutachten zur Hand zu haben - selbst wenn der aktuell erzielbare Gegenwert meist geringer ausfällt.
Am besten ist es jedoch, wenn Sie nach der Preisanfrage mit mir Kontakt aufnehmen. Denn dann kann ich Ihnen einen realistischen Zielpreis nennen. Es kann durchaus sein, dass dieser deutlich höher ist, als der der Preisanfrage. Und so ist ein Objekt eben mal nicht 500 Euro, sondern 1.000 Euro wert ist. Mit der Folge, dass sich die Versicherungssumme und damit die Variante des Verschickens fundamental ändert.
Klar beim Versand ist: Päckchen sind nicht versichert. Und bei den Paketen ist darauf zu achten, dass
a) der Paketdienstleister einen Valorenversand überhaupt anbietet (GLS / Hermes: nein)
b) der Wert pro Paket und Tag an einen Empfänger 500 Euro nicht übersteigt.
Welche Fehlinformationen gibt es?
Einige Ankäufer oder Informationsportale schlagen Varianten vor, die dazu führen, dass kein Versicherungsschutz besteht.
Pakete kann man zwar bei den Postdienstleistern auch höher versichern als 500 Euro. Aber das gilt eben nicht für Valoren der Klasse II. Und genau hierzu zählen die Edelmetalle. Ebenso wenig richtig ist die manchmal getroffene Aussage, dass DHL-Express-Pakete bis zu 25.000 Euro nutzbar wären. Die gibt es zwar für Valoren der Klasse II - aber der Versicherungsschutz gilt nur für den Versand in das Ausland! Und im Inland gilt das nur für die Valorenklasse I.
Einige Ankäufer empfehlen diese Valorenklasse I, aber dazu zählen eben nicht Edelmetalle, Schmuckstücke oder Münzen / Barren. Sie ist deutlich günstiger und eine Höherversicherung ist gegen Aufpreis möglich. Dies ist grob fahrlässig und führt zum Verlust des Versicherungsschutzes. Verschicken Sie also immer in Valorenklasse II.
Dies ist jetzt der spannende Teil. Denn hier geht es um die Vorbereitung eines sinnvollen und tragfähigen Nachweises für einen etwaigen Paketverlust. Auch wenn Sie eine angemessene Absicherung des Wertes vorgenommen, das heißt keine Unterversicherung zugelassen haben.
1 - Preisanfrage / Dokumentation
Im günstigsten Fall haben Sie eine Aufstellung aller einzelnen Wert-Objekte mit Bezeichnung (zum Beispiel „Goldkette“), deren jeweiliges Gewicht, Punzierung, Datum, (Gold)kurs(e) und den Gesamt-Gegenwert. Falls Sie keine Auflistung durch den Voranfrage-Ankäufer haben, sondern nur die Werte: Erstellen Sie selbst eine.
Versehen Sie diese Dokumente mit dem Namen und der Adresse des beurteilenden Ankäufers sowie dem Begutachtungsdatum (ja aktueller, desto besser). Und: Schreiben Sie Ihren Namen und Ihre Adresse ebenfalls auf diese Aufstellung.
Sofern Sie Kaufbelege oder Echtheitszertifikate beziehungsweise ein Gutachten haben, werden auch diese hier benötigt. Hinzu kommt Ihre Verpackungseinheit. Sie legen dann alle Wert-Objekte mit Kaufbeleg/Zertifikat/Gutachten, der Preisanfrage-Aufstellung sowie die Verpackungseinheit mit sichtbarem Adressaufkleber des Empfängers und auch Ihrer Adresse zusammen auf einen Tisch.
2 - Foto / Video / Kopie
Sie fotografieren / filmen nun alle diese „Zutaten“ einzeln (die Wert-Objekte auch einzeln!) und machen zusätzlich eine Gesamtaufnahme, auf der alle Einzelkomponenten gut zu erkennen sind. Sofern Sie ein Video machen, beschreiben / kommentieren Sie alle Einzelbestandteile auch noch einmal und nennen Ihren Namen.
Anschließend verpacken Sie alle Objekte wie bei der „Vorbereitung Verschicken" beschrieben, fotografieren / filmen auch dies, geben die Objekte und die Dokumentation in die Verpackungseinheit, fotografieren / filmen auch das einzeln und so, dass ersichtlich ist, dass alle Inhalte in dieses Paket gegeben wurden. Danach dokumentieren Sie auch noch das Verschließen der Verpackung. Vorher haben Sie natürlich auch schon das Edelmetall-Begleitschreiben hinein gepackt.
Am Ende checken Sie, ob alles auch abrufbar fotografiert / gefilmt wurde. Nun ist klar dokumentiert, was in dieser Verpackungseinheit drinnen ist und welchen Wert dies ungefähr zum Zeitpunkt x hat. Zwar ist das versicherungstechnisch in Bezug auf einen dokumentierten Wert nicht komplett „koscher“, denn es ist kein echtes „Gutachten“, hilft aber sehr bei der Nachweisführung.
3 - Transfer
Entweder, man geht selbst zu einer Versendestation, oder die Verpackungseinheit wird abgeholt. In diesem Fall entfällt das Wegerisiko. Sei es nun beim klassischen Versand mit Abholoption, oder beim Werttransport.
In beiden Fällen ist es durchaus ratsam, die Übergabe fotografisch oder filmisch festzuhalten - unter Wahrung der Anonymität des Mitarbeiters. Denn selbst wenn man in allen diesen Fällen einen klar zuzuordnenden Beleg erhält: Vielleicht kommt dieser abhanden und man hat nichts in der Hand. Daher auch die Dokumentation der ja vorher bereits erfassten Verpackungseinheit mit dem ausgehändigten Beleg auf einem Foto / Film, so dass man alles gut erkennen kann.
4 - Sonderfall Werttransport
Bei einem erst vom Fahrer eines Werttransportes mitgebrachten Safebag erfassen Sie auch das Einlegen Ihres mit Siegeletiketten oder Sicherheitsklebeband verschlossenen Paketes in das Safebag inklusive dessen Sendungsnummer. Zudem geben Sie den „Frachtschein“ mit hinein. Der Empfang wird Ihnen vom Abholfahrer quittiert. Die Sendungsnummer können Sie dem Empfänger zum Abgleich mitteilen. So ist sichergestellt, dass kein Safebag ausgetauscht beziehungsweise vertauscht wurde.
Wenn Sie diesen Vorschlägen folgen, haben Sie sich nichts zu Schulden kommen lassen. Das heißt: Keine der versicherungsrechtlich notwendigen Voraussetzungen für einen Wertersatz verletzt. Sie haben sich dadurch ausreichend abgesichert. Und können nachweisen, welchen Wertes der Inhalt war und dass Sie alles korrekt gemacht haben. Nun ist es am Transporteur oder empfangenden Ankäufer, den Nachweis zu führen (zum Beispiel bei komplettem Verlust oder unrechtmäßigem Öffnen der Sendung).
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