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Whitepaper - Altgoldmarkt

Goldmarkt und Altgoldmarkt

Ein Chart vor einer Weltkarte.
Goldmarkt und Altgoldmarkt: das Umfeld

Für jeden Verkäufer einer Ware ist es wichtig zu wissen, in welches Umfeld er eingebettet ist. Und welche Kriterien oder Besonderheiten zu berücksichtigen sind. 

 

Beim Goldmarkt geht es um die wesentlichen, grundsätzlichen Kriterien rund um den Handel mit realem, anfassbaren Gold. Wesentliche Inhalte beziehen sich auf das Marktvolumen sowie - wie bei jedem Markt - auf die Angebots- und Nachfrageseite. Einen Überblick aller Daten hierzu - sowohl weltweit, als auch für Deutschland - finden Sie im Artikel „Goldmarkt". 

 

Hinzu kommen Informationen über die Zusammenhänge an den Gold-Finanzmärkten (zum Beispiel der Börse) und über die Ermittlung des Goldpreises. Sie dienen als Hintergrund und beeinflussen auch den Altgoldmarkt - insbesondere durch die Festsetzung des Goldpreises. Details hierzu Sie im Artikel „Gold-Finanzmarkt".

 

Beim Altgoldmarkt handelt es sich ganz explizit um das Geschehen beim Verkauf von Altgold und andere Materialien an unterschiedliche Ankäufer. Der Altgoldmarkt steht exemplarisch auch für die Märkte der anderen Edelmetalle. Denn dort sind die wesentlichen Grundlagen meist ähnlich. Auch wenn sich Preisentwicklungen entweder mit oder gegen den Goldpreis ergeben.

Goldpreisentwicklung

Mehrere Charts vor der Weltkarte.
Wohin entwickelt sich der Goldpreis?

Klar ist: Die Entwicklung des Marktes hängt von sehr vielen Faktoren ab. Das sind die klassischen Größen, wie zum Beispiel Fördermengen, Restvorkommen, die wirtschaftliche und politische Situation sowie typische Marktmechanismen. Aber eben auch fundamentalere Faktoren, beispielsweise die Einführung und Entwicklung der Kryptowährungen. Einen Überblick aller wesentlicher Faktoren finden Sie im Artikel „Goldpreisentwicklung".

Überlegungen zur Goldpreis-Entwicklung

Die wohl wesentliche Frage wird sein, inwieweit Kryptowährungen Papiergeld und andere klassische Zahlungsmittel verdrängen können oder werden. Denn man erkennt unschwer: Auch Regierungen wichtiger Nationen und auch der IWF trauen den Kryptowährungen großes Marktpotential zu. Und extrapoliert man die bisherigen Entwicklungen der Computertechnologie, so lassen sich durchaus Quantensprünge auch im Bereich „Zahlung und Währung“ vermuten. 

 

Was also, wenn angesichts der immer weiter zunehmenden Digitalisierung und Abstrahierung zum Beispiel Kryptowährungen dem Gold als Basis wirtschaftlichen Geschehens den Rang ablaufen? Wer mag das schon vorhersagen? Dann würde Gold weniger wichtig und der Goldpreis fallen. Oder gibt es dann eine Gegenbewegung, welche Gold noch wichtiger macht, da man sich noch weiter von einem greifbaren Bezug entfernt hat und wieder zu einer Art „alten Sicherheit“ zurückfinden mag? Ich weiß es nicht vorherzusagen - trotz (oder gerade mit) mehr als 20 Jahren Erfahrung an der Börse.

 

Als historisches und ästhetisches Objekt der Begierde bleibt Gold sicherlich weiterhin en vogue und ist nicht wirklich zu ersetzen. Aber bilden Sie sich doch bitte selbst eine Meinung hierzu. Mir ist diese Prognose im wahrste Sinne des Wortes zu „kryptisch“. Insofern gebe ich auch nicht den Ansatz einer Vorhersage für die weitere Entwicklung des Goldpreises ab. 

 

Verkaufen Sie also, wenn Ihnen der Sinn danach steht. Oder wenn Sie es müssen. Alles andere ist und bleibt Spekulation. Sie können ohnehin nichts falsch machen, wenn Sie nicht mehr zurückblicken. Verkauft ist verkauft!

Der Altgoldmarkt

Eine Abbildung eines verflochtenen Netzwerkes.
Der Markt der Goldankäufer - ein nebulöses Geflecht

Wie stellt sich dieser Markt im Allgemeinen dar?

Zunächst - es gibt eine ganze Reihe an Beteiligten. Viele wirken indirekt, aber ganz wesentlich: Das sind all diejenigen Institutionen, die zunächst einmal bei der Ermittlung des Goldpreises beteiligt sind: Börsen, Banken, Institutionen, wie etwa der IWF (Internationaler Währungsfonds), der Staat als Gesetzgeber und so weiter.

 

Aber auch Berufsverbände des Goldgewerbes oder Medien, welche Tests in Auftrag geben oder grundsätzlich über das Thema berichten tragen zum Geschehen des Altgoldmarkt bei. Hinzu kommen siegelerteilende und testende Institute, Vergleichsportale sowie bestenfalls ein gut funktionierender Verbraucherschutz. 

 

Und dann natürlich besonders die für unsere konkreten Betrachtungen relevanten Teilnehmer: Goldankäufer, Juweliere und Scheideanstalten sowie weitere Beteiligte, wie zum Beispiel Pfandleihhäuser oder Gutachter. Eingebettet sind sie in ein spezifisches Marktumfeld mit konkreten gesetzlichen Bestimmungen, die den Altgoldmarkt regeln. Dennoch gibt es - neben seriösem Vorgehen - viele Unklarheiten und Unregelmäßigkeiten in Bezug auf die Seriosität einiger Marktteilnehmer. Mithin ergibt sich eine ganz spezielle Marktsituation.

 

Wie schaut es nun bei den Ankäufern dieser Objekte aus? Wie ist der Markt beschaffen?

Grundsätzlich ist eine sehr geringe Transparenz des Gesamtmarktes zu verzeichnen. Man geht von tausenden Goldankäufern im Bundesgebiet aus, das heißt es gibt sehr viele Marktteilnehmer. Teilweise sind Anbieter vom Markt verschwunden. Einige gingen insolvent - trotz (oder gerade wegen) vollmundiger Angaben. Andere firmierten um beziehungsweise wurden geschluckt. Viele haben keine Internet-Seite.

 

Es gibt zudem keine vorgeschriebenen Preise für Altgoldankäufer. Bestimmungen und Gesetze sind gegeben, aber recht lax ausgelegt. Es wird lediglich die Zuverlässigkeit geprüft. Einen Sachkundenachweis gibt es auch nicht. Details im Artikel „Altgoldmarkt konkret". Die Situation in Punkto Instanzen und Überwachung ist also sehr ausbaufähig. Zwar reguliert der Markt auch hier das Geschehen, aber es bleibt eine erhebliche Grauzone. 

Die Ankäufer-Arten

Ein Altgold-Ankäufer mit einem Ring, den ihm eine Kundin reicht.
Goldankäufer gibt es viele ...

A - ANKAUF AUSSCHLIESSLICH VOR ORT (CIRCA 4.000)

Als „stationäre Ankäufer“ bezeichne ich sowohl die lokalen Goldankaufsunternehmen, als auch Juweliere, die Gold vor Ort ankaufen. Also alle diejenigen, zu denen man klassischerweise hingeht, wenn man sein Altgold verkaufen mag. Manche haben auch mehrere Filialen oder sind Teil einer größeren Handelskette. Sehr viele davon haben keine Internetpräsenz. 

 

Einige Ankäufer kommen auch zum Kunden nach Hause und kaufen dort direkt an. Entweder sind dies solche, die auch ein Ladengeschäft betreiben. Oder aber reine „Außendienstler“ mit zum Beispiel einem Recyclingbetrieb im Hintergrund. Denn den benötigt man, da man im Reisegewerbe nicht ankaufen darf. Aber Vorsicht - besonders hier droht Abzocke.

B - ANKAUF NUR IM INTERNET/VERSCHICKEN (CIRCA 15)

Manche Unternehmen sind ausschließlich im Internet tätig. Sie haben kein Ladenlokal und damit sicher auch eine andere Kostenstruktur. Sind aber auch nicht persönlich greifbar, daher mit Vorsicht zu genießen. Typische Kennzeichen sind: Viel Werbung, hohe Preisversprechungen, vorversicherte Versandvarianten mit fast immer denselben Summen sowie meist freier Rückversand (zum Anlocken), „Sieger“ in eher dubiosen Tests, parallel dazu aber schlechte Kundenmeinungen in anderen Tests oder auf Seiten anderer Ankäufer und keine echten Kundenmeinungen, zum Beispiel via Google. Ich nenne sie intern die „Üblichen Verdächtigen".

C - BEIDE ANKAUFSARTEN (CIRCA 150)

Die meisten Unternehmen haben meist mindestens ein Ladenlokal und kaufen zusätzlich im Internet an (oder umgekehrt: Primärer Internet-Ankauf plus Niederlassung.) Seien es reine Altgoldankaufs-Unternehmen, Juweliere mit integriertem Online-Goldankauf oder Scheideanstalten mit Privatankauf.

D - Scheideanstalten (circa 20 echte)

Typischerweise sind Scheideanstalten Adressaten des industriellen und gewerblichen (Edel)metallhandels. Sie sind der Endpunkt im Ankaufsprozess und kaufen allen Ankäuferarten das Altmaterial ab, um es weiter zu verarbeiten. Schmelzen dann das Material ein und verkaufen es zum Beispiel in Form von Barren oder Zahnmaterialien weiter. Zu den Abläufen: „In der Scheideanstalt".

 

Der Begriff ist nicht geschützt, und so tragen viele diesen Namen, obwohl sie die Kernelemente einer echten Scheideanstalt nicht abdecken. 

 

Einige wenige kaufen auch von Privatpersonen Altgold und andere Materialien an. Primär über das Internet, aber man kann zu manchen auch direkt hingehen. Aber Vorsicht: Wenn nicht die Möglichkeit besteht, vorher abzustimmen, ob man einem Ankauf nach Preisnennung zustimmt, werden alle Stücke kurzerhand eingeschmolzen. Zudem kaufen viele erst ab einer Mindestmenge an. Und die Vergütung ist nicht zwingend höher, als bei anderen Ankäufer-Arten.

 

Hinweis: Eine umfangreiche Einschätzung aller Ankäufer-Arten finden Sie im Artikel Ankäuferarten".

Alternativen zum Ankauf

Sieben Türen, von denen eine eine andere Farbe hat.
Es gibt noch einige Möglichkeiten...

a - reparatur

Nun - nicht jedes Bruchgold-Stück, das eigentlich abgegeben werden soll, ist immer gleich verloren. Denn ab und an lohnt sich dann doch eine Reparatur. Und führt gegebenenfalls sogar zu einem Kommissionsverkauf. Lassen Sie sich bei einem Juwelier vor Ort oder einem Gutachter dazu beraten. 

b - kommission

Manchmal macht es Sinn, die Objekte nicht einzuschmelzen, sondern bei interessierten Ankäufern in Kommission zu geben und dort an andere Kunden weiter verkaufen zu lassen (nicht zu verwechseln mit meinem kommissionsähnlichen Verkauf für Sie!) Das gilt insbesondere für Antik- oder Markenschmuck sowie Münzen mit Sammlerwert und Markenuhren. Denn in diesen Fällen werden - auch unabhängig von kommissionsweisem Verkauf - ohnehin höhere Preise vergütet als beim Ankauf zur Schmelze. Das Ganze geht nicht nur vor Ort bei einem Juwelier, sondern auch im Internet. Details zum Ablauf im Artikel „Alternativen zum Ankauf". 

c - Gutachter

Diese kommen in aller Regel auch bei niedrigpreisigen Vorgängen zum Einsatz. Ihre Expertise kostet aber Geld. Plus gegebenenfalls Versandkosten x 2. Mitunter kaufen sie auch Stücke an. Sie sind sicher erfahren in der Beurteilung. Daher für Versicherungsfälle und eher für Stücke ab 2.000 Euro interessant. Nichtsdestotrotz - auch sie sind mitunter mit Vorsicht zu genießen, wie der ein oder andere Medienbeitrag zeigt.

 

Und Begutachtungskosten in Höhe von Minimum 80 Euro pro Schmuckstück (bei Besatz mit Edelsteinen deutlich höher) sind auch nicht ohne. Ich würde daher lieber zu zwei, drei Ankäufern gehen und dort erste Preise einholen. 

d - pfandleihhäuser

Sie bedienen einen etwas anderen Markt. Hier geht es mehr um kurzfristige oder wiederholte Kreditierung gegen Bargeld - mit Zinsabschlag. Dass sie am Markt trotzdem nicht die schlechtesten Preise zahlen und manchmal sogar sehr seriös gut mithalten können im Preisgefüge, das zeigt nicht zuletzt ein durchaus profunder Markttest einer bekannten Wirtschaftszeitung. Details im Artikel „Alternativen zum Ankauf". 

e - auktionatoren

Sie rekrutieren sich häufig aus dem Umfeld der Pfandleiher oder auch dem der klassischen Ankäufer. Sofern die Stücke nicht Objekte begehrter Luxusmarken oder wertvolle, weil alte oder filigrane Einzelstücke sind, lassen sich in der Regel nur sehr basisnahe Preise realisieren. Als „normaler“ Goldverkäufer sollte man hiervon also eher die Finger lassen.

f - die kombination

Ein paar der Unternehmen bieten auch Altgoldankauf vergesellschaftet mit Auktionen und / oder Kommissionsgeschäft an. Für manch` Kunde mag dies eine gute Konstellation sein. Falls es dem Goldankaufspreis nicht abträglich ist, empfinde ich diese Breite an Angebot als bereichernd, denn es offenbart viele Möglichkeiten aus einer Hand. Und der ein oder andere in temporärem finanziellen Engpass mag sich dann vielleicht doch nicht ganz von einem bestimmten Stück trennen und verleiht es lieber. Zumal die Konditionen nicht so schlecht sind, wie man vermuten mag.

g - schmuckbörsen / internet

Beim Altgoldverkauf sind sie sehr mit Vorsicht zu genießen. Wenn man sich nicht wirklich gut auskennt (unabhängig vom Umstand, dass man die Ware nicht sieht), dann sitzt man überproportional oft Betrügern auf.

Abbildungsnachweis: Oben: © Can Stock Photo / Violka08 - Zweites von oben: © Can Stock Photo / threeart - Drittes von oben: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay - Zweites von unten: © Can Stock Photo / Elnur - Unten: Arek Socha auf Pixabay