Drei Optionen für Sie zur Auswahl
Grundsätzliches zur Wertermittlung beim Goldankauf
Was ist wichtig in Bezug auf die Preisfeststellung?
Zunächst: Die absolute Klarheit darüber, dass man den Goldpreis und die anderen Edelmetallpreise nicht vorhersehen kann. Und am besten dann verkauft, wenn es dran ist. Sich bestenfalls vorab beraten lässt.
Und eine erste Preisanfrage bei Ankäufern vor Ort macht. Damit ein erster praktischer Anhaltspunkt vorliegt. Denn im Gegensatz zu einer pauschalen Eingabe in einen Goldrechner auf den Internetseiten der Goldankäufer, liefert diese einen weitestgehend sicheren Nachweis der Echtheit eines Objekts. Die Alternative hierzu wäre die (kostenpflichtige) Anfrage bei einem Gutachter Ihrer Wahl.
Idealerweise hat man zur Groborientierung bereits vorab selbst einen ungefähren Wert seiner Objekte bestimmt. So kann man diese Werte abgleichen.
Den Wert selbst ermitteln
A - Sortieren
Arbeitsgemeinschaft Edelmetalle (2018, 30.11.). Goldankauf Schmuck. Arbeitsgemeinschaft Edelmetalle. http://www.ag-edelmetalle.de/goldankauf/schmuck/ (Auszug)
[…] „Suchen Sie die Punze, das ist der Stempel. Hier finden Sie Zahlen wie 333, 585 oder 750. Sollte es sich um sehr alten Schmuck handeln, können Sie auf Zahlen wie 8K, 14 K, 18K stoßen. Wenn es sich um mehrere Schmuckstücke handelt, legen Sie die mit dem gleichen Goldgehalt zusammen.“ […]
B - Wiegen
Zum Wiegen sollte eine Briefwaage oder digitale Küchenwaage mit 1 Gramm Einteilung herangezogen werden, das genügt für Ihre Wertermittlung. Der Goldankäufer wird später mit einer Hochpräzisionswaage und einer Genauigkeit von 1/10 oder 1/100 Gramm wiegen.
Gold.de (2019,12.04.). Goldankauf. Gold.de.
https://www.gold.de/verkaufen/altgold/ (Auszug)
[…] „Bei Goldschmuck wird gewogen, wobei natürlich eingearbeitete Schmucksteine oder andere Materialien abgezogen werden müssen. Anhand einer Beispielrechnung soll nun verdeutlicht werden, wie der Wert ermittelt werden kann. Beispiel Goldankauf: 20 Gramm schwere Goldkette aus 585er Gold verkaufen:
Gesamtgewicht 20 g × Feinheit/1000 0,585 × Goldpreis €/g* 34,71 = reiner Materialwert 406,14 EUR
* Aktueller Goldpreis (börsengehandelt) in EUR pro Gramm Feingold.
Bitte beachten Sie: Der reine Materialwert in dieser Beispielrechnung dient nur als Orientierung. Für den Goldankäufer entstehen durch Faktoren wie das Einschmelzen, Bestimmung/Prüfung der Ware, Arbeitszeit u. a. weitere Kosten, die an den Kunden weitergegeben werden, weshalb der tatsächliche Ankaufspreis geringer ausfallen wird.“ […]
Anm. d. V.: Zudem fehlt noch die Gewinnspanne des Ankäufers. Diese schlägt noch einmal mit 10-100 % zu Buche!
C - Preise / Kurse / Beträge
Wo finde ich den aktuellen Goldpreis?
Diesen können Sie hier auf der Website unter „Charts & Co." einsehen. Dort finden Sie auch die minütlich aktualisierten Kurse von Silber, Platin und Palladium. Weitere Edelmetallkurse entnehmen Sie folgender Website: https://www.gold.de/kurse/.
Was sind Schmelzkurse?
Das sind die Kurse, die ein Ankäufer für einzuschmelzendes Material bezahlt. Im Gegensatz dazu stehen die Preise, die für erhaltungswürdige Objekte bezahlt werden, die als Ganzes angekauft werden (zum Beispiel im Rahmen eines Kommissionsverkaufs). Näheres erfahren Sie im Beitrag „Die Wertbestimmung“ bei den Ankäufern.
Ab welchem Betrag wird mein Edelmetall angekauft?
Das handhaben die einzelnen Ankäufer unterschiedlich. Als Untergrenze gilt 50 Euro. Viele der Scheideanstalten kaufen erst ab einem höheren Wert (beziehungsweise einer Mindestmenge, zum Beispiel 10g) an. Dies ist einzeln abzustimmen und Bestandteil der Beratung.
Gibt es mengenabhängige Preise?
Manche Ankäufer zahlen einen besseren Preis, wenn eine bestimmte Mindestmenge „Material“ eingeschickt wird (zum Beispiel >100g Feingold). Das ist aber eher selten. Einige Scheideanstalten zahlen in solchen Fällen Großhandelspreise, zum Beispiel ab 500g Feingold.
Fällt beim Verkauf von Gold für mich Mehrwertsteuer an?
Nein, sofern Sie als Privatverkäufer auftreten und das Gold nicht im Rahmen eines Gewerbebetriebes verkaufen.
D - Kalkulation / Kosten / Erlöse
Da kann es die ein oder andere Position geben. Eine Übersicht finden Sie unter „Abrechnung / Kosten“.
Einen Goldrechner nutzen
Neben der oder parallel zur eigenen Wertermittlung nutzen einige Altgoldverkäufer einen sogenannten „Goldrechner", um den Wert ihrer Objekte zu bestimmen. Auch hier auf der Website („Charts & Co.") finden Sie einen solchen.
Was ist ein (Alt)goldrechner?*
Goettgen (2021, 22.10.). Grußwort des Herausgebers. Goettgen.
http://www.goettgen.de/archiv/leitfaden/altgold/grusswort-des-herausgebers (Auszug)
[…] „Vor allem Altgoldhändler, die bevorzugt im Internet tätig sind, bieten einen sogenannten Altgoldrechner an. Dieser Altgoldrechner nimmt dem Verkaufswilligen die Arbeit mit Taschenrechner und Formel ab. Den Gang zur Waage muss man trotzdem auf sich nehmen.“ […] *Anm. d. V.: Ein besserer Begriff wäre „Edelmetall-Rechner“, denn es gibt diese Berechnungen für alle Edelmetall-Arten.
Muss ich mich hierzu beim Ankaufs-Unternehmen anmelden / registrieren?
Grundsätzlich kann man die Eingabe einfach so vornehmen und sich den Wert testweise grob berechnen lassen. Bei vielen der Ankäufer besteht aber auch die Gelegenheit, über die Eingabe in den „Goldrechner“ ein Verkaufsformular online auszufüllen und auch abzusenden, mit dem der Verkauf angebahnt wird.
Im Grunde geben Sie als Kunde ein Angebot ab, welches der Ankäufer (bestenfalls) bestätigt. Oder preislich korrigiert. Hierzu benötigt dieser natürlich Ihre Daten.
Wie aussagekräftig ist der Goldrechner?
Verlässlich oder Lockmittel? Das weiß man erst dann, wenn man die Benachrichtigung über den zu vergütenden Gegenwert erhält. Oder man hat viel getestet. Gehen Sie schlicht davon aus, dass er maximal als grobe Orientierung dient. Denn die Preisangaben unterscheiden sich bis zu 25 %! Weitere Ausführungen hierzu finden Sie im Beitrag „Preistricksereien“ sowie unter „Sicheres Verschicken". Zudem finden sich Bezüge zum Artikel „Testaufbau“ bei meinen eigenen Testungen.
Sie sehen - der Goldrechner ist ein „heißes“ Thema! Mehr dazu unter folgenden Links:
Eine Preisanfrage bei mindestens zwei Testankäufern machen
Wie gehe ich am besten bei der Einholung eines stationären Angebots vor?
Sie gehen zu mindestens zwei Goldankäufern oder Juwelieren Ihrer Wahl und lassen Ihr Material bewerten. Hierzu soll (und wird) Ihnen der Bewerter bestenfalls jeweils die einzelnen Materialien, deren Gewicht und den jeweiligen (Altgold)Kurs nennen. Falls er nur pauschal bewertet: Bestehen Sie auf eine Einzelbegutachtung beziehungsweise suchen Sie sich besser einen anderen Ankäufer!
Hier finden Sie einen guten Überblick von Altgoldankäufern in Ihrer Nähe: https://www.gold.de/goldankauf/. Beachten Sie hierzu auch meine Ausführungen zu Gold.de.
Merken oder notieren Sie sich das oder bitten Sie ihn, das Ergebnis schriftlich zu fixieren - Sie würden noch ein weiteres Angebot einholen. Eventuell wird der ein oder andere eine kleine Gebühr (circa 10 Euro oder 2-3 % des Gegenwertes - eher selten) verlangen, die Sie vorab erfragen. Falls der Gegenwert der Objekte höher ist als 200 Euro lohnt sich das dennoch für Sie - da der zu erzielende Mehrwert sicher höher ausfallen wird.
Zudem können Sie ja auch mit dem Ankäufer vereinbaren, dass die Gebühr im Falle eines dann doch stattfindenden Ankaufs (falls der Preis doch gut war) zurückerstattet wird. Fragen Sie auch, ob er sein Angebot noch nachbessern würde. Aber verkaufen Sie vorerst nicht.
Anmerkung
Es macht keinen Sinn, sich telefonisch Preise bei (Online)-Ankäufern einzuholen. Der Ankäufer muss das Objekt wirklich begutachten. Abgesehen davon entsprechen diese meistens den Goldrechnern oder sind nur vage angegeben. Manche der Ankäufer lassen sich vorab ein Foto via App zuschicken. Auch das kann nur eine sehr grobe Orientierung bieten und dient mehr als Lockmittel, denn als profunde, seriöse Bewertung.
Was ist noch wichtig?
Notieren Sie Tag und Uhrzeit der Begutachtung. Denn der Goldpreis kann kurzfristig durchaus deutlich schwanken. So habe ich eine bessere Vergleichsmöglichkeit für die Güte des Preises, der Ihnen
angeboten wurde.
Sofern Sie dies wünschen, teilen Sie mir das Ergebnis mit. Hierzu können Sie auch das Formular „Preisanfrage Ankäufer" im Download-Bereich nutzen. Dann kann ich es grundsätzlich einschätzen. Und mit den Angeboten abgleichen, die ein von mir als sehr gut bewerteter Ankäufer für Ihre Objekte vermutlich zahlen würde.
Sollten Sie einen wirklich gut zahlenden Ankäufer angefragt haben, werde ich Ihnen das mitteilen. Die Beratung endet hier, ohne dass Sie eine Provision zu zahlen hätten.
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Abbildungsnachweis: Oben: © Can Stock Photo / raywoo - Mitte: © Can Stock Photo / nialowwa - Unten: © Can Stock Photo / gunnar3000
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